Was ist ein Talker?

Talker sind spezielle Computer mit Sprachausgabe, über die gewünschte Aussagen mit natürlich klingender Stimme laut ausgegeben werden. Talker sollen die Kommunikation ermöglichen, wenn eine (verständliche) Lautsprache fehlt.

Das kann der Fall sein, wenn Kinder aufgrund einer Entwicklungsverzögerung noch nicht altersgemäß sprechen, nicht verständlich genug sprechen können oder die Lautsprache zu komplex ist. Auch Erwachsene setzen Talker ein, z. B. wenn aufgrund einer degenerativen Erkrankung oder eines Unfalls die Sprechfähigkeit oder das Sprachverständnis eingeschränkt sind.

Kommunikation mit Symbolen oder Text

Ist die Schriftsprache noch nicht erlernt, oder kann aus anderen Gründen nicht darauf zurückgegriffen werden, kann die Kommunikation mittels Fotos und Symbolen hergestellt werden.

Symbole auf einem Talker

Die Bedienoberfläche eines Talkers wird auf die kognitiven Fähigkeiten des Benutzers angepasst, so dass auch bei starken kognitiven Einschränkungen ein Sprachcomputer fast immer bedienbar ist.

Auch bei Beeinträchtigungen des Sprachverständnisses, etwa bei einer globalen Aphasie nach einem Schlaganfall, bieten Talker Hilfestellungen an, um sich trotzdem verständlich machen zu können. Daher spricht man bei einem Talker auch von einer elektronischen Kommunikationshilfe.

Häufige Einsatzgebiete eines Talkers:

  • Entwicklungsstörungen mit verzögertem oder ausbleibenden Spracherwerb, z. B. Autismus-Spektrum-Störung, RETT-Syndrom
  • infantiler Cerebralparese mit Einschränkungen der Sprach- oder Sprechfunktion
  • Geistige Behinderung, z. B. Down Syndrom, Angelman Syndrom, Rett Syndrom
  • Mehrfachbehinderung/Schwerstbehinderung
  • Erkrankungen an MS oder ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) oder nach Erleiden eines Schlaganfalls
  • Sonstige Ursachen einer Dysarthrie, Sprechapraxie und/oder Aphasie

Unterstützte Kommunikation mit einem Talker

Kommunikation ist nicht nur für die Klärung von Bedürfnissen und zur gesellschaftlichen Teilhabe wichtig, sondern wirkt sich auf viele weitere Bereiche wie das Erfahren von Selbstverwirklichung oder Freundschaftsfindung aus.

Mit einem Talker wird nicht nur die Kommunikation unterstützt, sondern es kann auch der Nutzen von Sprache erfahren werden und ohne Dialogpartner sich mit Sprache beschäftigt werden.

Talker mit Augensteuerung

Standardmäßig ist ein Talker mit einem Touchbildschirm ausgestattet. Bei motorischen Einschänkungen kann der Sprachcomputer aber auch über ein anderes Eingabegerät wie eine Kopfsteuerung oder eine Augensteuerung bedient werden.

Talker kaufen / Talker beantragen

Die Kosten eines Talker mit individueller Anpassung und Einweisung belaufen sich in der Regel auf einen vierstelligen Euro-Betrag. Wird eine Augensteuerung benötigt, liegen die Kosten schnell im fünfstelligen Bereich. Üblicherweise werden Talker daher nur in seltenen Fällen privat gekauft, sondern meist über die Krankenversicherung beantragt.

Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse knüpft jede Krankenversicherung an bestimmte Bedingungen. Über unsere Hilfsmittelberater führen wir kostenfreie Beratungen und Erprobungen durch und stehen Ihnen bei der Beantragung zur Versorgung mit einem Talker über ihre Krankenkasse zur Seite.

Die Talkerberatung des Hilfsmittelnetzwerks

Unsere Hilfsmittelberater ermöglichen eine kostenfreie Erprobung von Talkern bei Ihnen zu Hause, in der Logopädiepraxis oder in der jeweiligen Einrichtung. Beratungen und Erprobungen sind kostenfrei und können auch von Angehörigen der sprachtherapeutischen, medizinischen oder pflerischen Berufe in Anspruch genommen werden.

Wenn Sie eine Beratung oder kostenfreie Erprobung wünschen, schreiben Sie bitte direkt an den Hilfsmittelberater für Ihre Region. Geben Sie dazu im ersten Schritt Ihre Postleitzahl (PLZ) in das Feld ein und klicken auf "absenden". Anschließend haben Sie die Möglichkeit, Ihr Anliegen zu schildern und mit dem Berater in Kontakt zu kommen.

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